Rohwasser-
quellen
Woher stammt das Rohwasser?
Wir fördern unser Rohwasser aus zwei sehr unterschiedlichen Quellen: aus der Rappbodetalsperre und aus dem Uferfiltrat der Elbe. Weite Teile des sachsen-anhaltinischen Raumes werden mit Wasser aus dem Reservoir der Rappbodetalsperre versorgt. In Sachsen dagegen gewinnen wir Trinkwasser aus dem Uferfiltrat der Elbe und den Grundwasserreservoirs der Elbaue bei Torgau.

Was ist Oberflächenwasser?
Oberflächenwasser ist das Wasser, das in oberirdischen Wasserkörpern wie Seen, Bächen und Flüssen gespeichert ist.

Trinkwasser aus Uferfiltrat?
Das sogenannte Uferfiltrat stammt aus den Übergangsbereichen zwischen Oberflächengewässern und Grundwässern.
In der Elbaue nutzen wir das Uferfiltrat der Elbe. Wenn das Wasser im Untergrund versickert, ist es 100 bis 200 Tage in den Elbauesanden unterwegs, wird dort auf natürliche Weise gereinigt und dann von FEO aus über 90 Brunnen entlang der Elbe gefördert. Aktuell werden rund 80.000 Kubikmeter Rohwasser pro Tag entnommen, in unsere Wasserwerke Torgau-Ost und Mockritz geleitet und dort für die Einspeisung in das Fernwassernetz aufbereitet.

Wissen
Wussten Sie, dass die Förderleistung der Pumpen bis zu ca. 150 m3/h beträgt?
Das sind ca. 21 Badewannen Wasser pro Minute.
Trinkwasser-
aufbereitung
Wie kommt das Rohwasser ins Wasserwerk?
So verschieden wie die Quellen, so verschieden sind die Arten der Rohwassergewinnung, die wir betreiben. Das Wasser der Rappbodetalsperre fließt über eine Entnahmeeinrichtung in der Talsperrenmauer und durch einen drei Kilometer langen Stollen direkt ins Wasserwerk. Verschiedene Entnahmehorizonte erlauben es, jeweils die Wasserschicht mit der besten Qualität auszuwählen, so dass die Aufbereitung naturnah mit dem geringsten Einsatz von Zusatzstoffen erfolgen kann.
In der Elbaue fördern wir Rohwasser über Brunnen aus bis zu 50 Metern Tiefe. Zum Einsatz kommen Vertikalfilterbrunnen mit Unterwassermotorpumpen. Energieeffizienz spielt dabei heute mehr denn je eine entscheidende Rolle. Über den Einsatz energiesparender Technik bis hin zu besonders abgestimmten Förderregimes versuchen wir, die Wassergewinnung zu optimieren, sodass möglichst wenig Energie benötigt wird, gleichzeitig aber die Rohwasserqualität und die Leistungsfähigkeit der Brunnen erhalten bleiben.
Wissen
Wussten Sie, dass die Wasserwerke Wienrode, Mockritz und Torgau eine Gesamtkapazität von 340.000 m3 Wasser haben?
Das sind ca. 170 50-Meter-Schwimmbecken (50 m x 20 m).
Wie wird aus Rohwasser Trinkwasser?
Der spezifische Ursprung des Rohwassers bedingt jeweils unterschiedliche Aufbereitungsverfahren:
Das Oberflächenwasser der Rappbodetalsperre enthält Mikroverunreinigungen wie Algen, die zunächst durch eine einstufige Filtration entfernt werden. Dem Rohwasser wird danach Aluminiumsulfat zugegeben, durch das unerwünschte Kleinstbestandteile ausgeflockt werden. Anschließend wird das Wasser durch eine rund zwei Meter starke Sandschicht geleitet und auf natürliche Art und Weise gefiltert.
Grundwasser und Uferfiltrat in der Elbaue bedürfen dagegen einer mehrstufigen Aufbereitung. Durch die Bodenpassage enthält das Rohwasser eine Vielzahl gelöster Stoffe, darunter Eisen und Mangan, die entfernt werden müssen. Durch Belüftung erfolgt zuerst eine Oxidationsreaktion (d.h. eine Reaktion mit Sauerstoff), dann schließen sich Grobreinigung und Filtration an.
Sollte die Rohwasserqualität einmal eingeschränkt sein, zum Beispiel durch Havarien in elbnahen Industrieansiedlungen, kann bei Bedarf in allen Wasserwerken Pulveraktivkohle zugegeben werden. Sie dient der Eliminierung von Geruchs- und Geschmacksstoffen bzw. organischen Spurenstoffen.
Durch die Zugabe von Kalkmilch bzw. Kalkwasser wird der pH-Wert des Wassers eingestellt.
Chlor im Trinkwasser?
Damit das Trinkwasser in gleichbleibender Qualität vom Wasserwerk zum Wasserhahn kommt, werden Desinfektionsmittel beigegeben. Dabei gilt so wenig wie möglich, so viel wie nötig. In den Wasserwerken der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz kommen ausschließlich Chlor und Chlordioxid zum Einsatz und werden jeweils an den Wasserwerksausgängen in geringsten Mengen automatisch dosiert. Auf dem Weg zum Kunden entfalten diese Stoffe ihre desinfizierende Wirkung und werden dabei aufgelöst, so dass an vielen Messstellen im Netz kein freies Chlor mehr messbar ist.
Unser Trinkwasser kann bedenkenlos getrunken werden.
Die Werte für die wichtigsten Probenahmestellen im Fernwassernetz finden Sie im aktuellen Trinkwasserjahresbericht.
Die Liste der vom Umweltbundesamt zugelassenenen Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren stehen in § 11 der Trinkwasserverordnung.
Wissen
Wussten Sie, dass es in unserem Fernwassernetz rund 150 Abgabestationen gibt, an denen wir Wasser an unsere Kunden abgeben?
Wie wird das Trinkwasser transportiert?
Das Fernwassernetz ist mehr als 800 Kilometer lang und erstreckt sich von den Höhenzügen des Harzes im Westen bis hin zur Elbe bei Torgau im Osten. Die Nord-Süd-Ausdehnung reicht von Halberstadt bis in das nördliche Thüringen bei Altenburg. Großdimensionierte Leitungen zwischen 60 und 120 Zentimetern Durchmesser transportieren täglich rund 222 Millionen Liter Trinkwasser in den mitteldeutschen Raum.
Das Wasser stammt aus unterschiedlichen Quellen und wird an drei verschiedenen Wasserwerksstandorten aufbereitet. Welches Wasser in welcher Leitung fließt, können Sie aus unserem Netzplan ablesen. Daraus ersichtlich sind auch die aktuellen Abgabemengen nach Landkreisen bzw. Kommunen (Stand 2024).